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Kinsey - Die Wahrheit über Sex

USA/BRD

2004  

Regie: Bill Condon

 

Alfred Kinsey galt seiner Zeit, 1948, als Vorreiter und Pionier: der aus streng religiösem Haus stammende Biologe, der sein bisheriges Leben der Erforschung der Gallwespe gewidmet hatte, entdeckt unerwartet ein Gebiet, auf dem seine Studierenden erhebliche Defizite aufweisen: die menschliche Sexualität. Überrascht über dieser Erkenntnis beginnt er daraufhin mit ausgefeilten Befragungstechniken in den ganzen USA Daten über das Sexualverhalten der Amerikaner zu sammeln und auszuwerten – ein bisher einmaliges Unterfangen in dem als prüde geltenden Land. Seine Forschungsergebnisse finden zunehmend Beachtung, eine große, namhafte Stiftung unterstützt ihn bald. Auch seine eigene Sexualität beginnt er akribisch zu hinterfragen, lässt sich auf eine homoerotische Affäre mit seinem Assistenten ein, zu dem sich auch später seine Frau Clara hingezogen fühlt. Als er seine Forschungen schließlich ausweiten will und dabei Methoden wie das Filmen von Frauen beim Orgasmus einsetzt, stößt seine Freizügigkeit an ungeahnte Grenzen. Religiöse Fanatiker beginnen, ihn zu diffamieren, auch die Wissenschaft wendet sich von ihm ab, die Stiftung verweigert weitere Finanzierungen. Die andauernde Kritik droht, ihn vollständig zu zermürben. Einzig die positive Resonanz seiner ProbantInnen, denen er in Beratungen geholfen hat, geben ihm Kraft zum Weitermachen.


Empfehlung:

Alfred Kinsey war der Begründer der modernen Aufklärung über Sexualität. Seine Arbeit spiegelte erstmals repräsentativ einen Durschnitt der tatsächlich angewendeten Sexualpraktiken wider, die ohne seine akribischen Forschungen niemals in dieser Form aufgezeigt worden wären. Auch sich selbst nimmt er von seinen Forschungsergebnissen nicht aus, provoziert dadurch jedoch häufig Konflikte mit sich und seinen Mitmenschen (Familie, Mitarbeiter, Freunde), die hin und hergerissen sind zwischen aufkeimender Neuerforschung der eigenen Sexualität über bestehende kulturelle und gesellschaftliche Grenzen hinaus und ihrer bisher gelebten und gelernten Verhaltensweisen. Der Film kann gut als Bindeglied zwischen bisherigen Vorstellungen von Normalität und Unnormalität in der Sexualität, bis hin zu historischer Entwicklung, sowie gezeigten Frauen- und Männerrollen benutzt werden. Die Bearbeitung des Themas wird in homogen-geschlechtlichen Gruppen empfohlen; die TeilnehmerInnen sollten dabei (je nach Entwicklungsstand) zwischen 13 und 18 Jahren sein.

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