Marianne-Menzzer-Preis

26. 06. 2012

Der Marianne-Menzzer-Preis wird vom GEW-Landesverband Sachsen in Kooperation mit dem fakultätsübergreifenden Projekt „Geschlechterverhältnisse in Forschung und Ausbildung“ (GIFA) der TU Dresden für herausragende Abschlußarbeiten auf dem Gebiet der Geschlechterforschung verliehen. Dieser Förderpreis soll Studierende aus allen Fachrichtungen anregen und ermutigen, sich in ihrer Ausbildung intensiv mit Geschlechterthemen auseinander zu setzen, einen Zugang zur Geschlechterforschung zu finden und sich die Bedeutung der Geschlechtergerechtigkeit im eigenen Fachgebiet zu erschließen.

Als Namenspatronin für diesen Preis wurde mit Marianne Menzzer (1814 – 1895) eine Frau gewählt, die sich Ende des 19. Jahrhunderts insbesondere in Dresden für die Gleichberechtigung von Frau und Mann einsetzte. Sie war Mitbegründerin des Dresdner Rechtsschutzvereins für Frauen, wirkte als Mitarbeiterin von Louise Otto-Peters im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins mit und engagierte sich aktiv und mit unablässiger Energie in dem 1871 gegründeten Dresdner Frauenerwerbsverein. Einem sozialwissenschaftlichen Zugang zur Geschlechterfrage vorgreifend, nutzte sie als eine der ersten überhaupt statistisches Material für Argumentationen zu Fragen der Ungleichheit von Frauen in der Erwerbswelt. Indem der Preis den Namen Marianne Menzzer trägt, sollen ihre Arbeit und ihr Engagement zum Abbau von Ungleichheiten der Geschlechter gerade in der Arbeitswelt und hier in Sachsen gewürdigt werden. Sie steht stellvertretend für die vielen aktiven, aber eben mehrheitlich in Vergessenheit geratenen Frauen der ersten deutschen Frauenbewegung.

 

Ausschreibung 2012

2012 verleiht die GEW Sachsen den Marianne-Menzzer-Preis zum achten Mal. In diesem Jahr können bereits bewertete Abschlußarbeiten aus sozial- und geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen, die in den Jahren 2010, 2011 und 2012 entstanden sind, eingereicht werden.