Netzwerktreffen der Mädchen*arbeit 2018

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Mädchen*arbeit und Mädchen*politik 2018

 

parteilich, diskriminierungskritisch, empowernd?

am 31.05.2018 im *sowieso* in Dresden

 

Das Netzwerktreffen 2018 stand im Kontext der Überarbeitung der „Empfehlungen des sächsischen Landesjugendamtes zur Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*“ aus dem Jahr 2000. In dem Prozess der Neuentwicklung von „Fachempfehlungen zur geschlechterreflektierten Pädagogik“ waren die Fachfrauen* der Mädchen*arbeit in Sachsen eingeladen, den Entwurf zu diskutieren. Wir wollten eine Plattform schaffen, den Entwurf mit dem Blick aus der eigenen pädagogischen Praxis, auf Bedarfe, Relevanz, Verständlichkeit und auf offene Fragen hin, zu überprüfen. Darüber hinaus war es uns sehr wichtig, Raum für Austausch und Begegnung sowie empowernde Impulse zu eröffnen.

 

Begrüßung und erster Austausch

 

Von der Fachstelle für Mädchen*arbeit und Genderkompetenz in Sachsen begrüßte Katja Demnitz die Teilnehmenden und stellte die eingeladene Moderatorin Maria Steinhaus vom Frauen*Bildungszentrum vor. Das Netzwerktreffen begann mit einem Austausch der Fachfrauen* untereinander, indem sie sich in Kleingruppen zu verschiedenen Fragen in Kontakt kamen. Im Anschluss wurde der erste Austausch im Plenum nochmal aufgegriffen.

Einstieg zu den Fachempfehlungen

Um thematisch gut einsteigen zu können, gaben Katrin Schroeter-Hüttich und Madeline Ittner einen Input zum Entstehungsprozess und zur inhaltlichen Gliederung der Fachempfehlungen. Die Teilnehmenden konnten hierzu Fragen stellen.

 

Positionsbarometer

 

 

Im anschließenden Teil des Netzwerktreffens sollten die Teilnehmenden Gelegenheit bekommen zu grundlegenden Aussagen und Thesen im Entwurf der Fachempfehlungen Position zu beziehen. Das bezog sich vor allem auch auf neuere fachliche Diskussionspunkte. Dabei wurde eine These vorgelesen und alle Teilnehmenden ordneten sich auf einer Polarität „Stimme zu“/ „Stimme nicht zu“ ein. Das ganze Spektrum konnte dabei genutzt werden. Im Anschluss fragte die Moderatorin* nach und ließ auch Diskussionen, die sich aktuell ergaben, zu. Folgende Aussagen wurden besprochen:

  • Homogenität ist kein aktuelles Prinzip in der Mädchen*arbeit!

 

  • Sexismus-Erfahrungen können nur von Mädchen* und Frauen* gemacht werden!

 

  • Das gesellschaftliche Geschlechterverhältnis ist anderen Machtverhältnissen weder unter noch übergeordnet!

 

  • Für jede geschlechtliche Selbstbezeichnung (z.B. nicht-binär) braucht es eigene Räume in der Kinder- und Jugendhilfe               

 

Die Aussagen boten einigen Gesprächsstoff und Haltungen zur Mädchen*arbeit/geschlechterreflektierender Arbeit wurden ausgetauscht. Teilweise wurde auch intensiv und kontrovers diskutiert.

Diskussion zu den Fachempfehlungen

 

Nach dem Mittagessen begann der Hauptteil des Netzwerktreffens, die Auseinandersetzung mit dem Entwurf der Fachempfehlungen. Dies wurde als Worldcafe gestaltet. Die Teilnehmenden konnten sich zu folgenden „Kapiteln“ zuordnen:

 

  1. Prinzipien und Ziele geschlechterreflektierender Pädagogik

 

  1. Mädchen*arbeit

 

  1. Gesellschaftliche Ausgangslagen

 

  1. Rahmenbedingungen und Umsetzungsstrategien geschlechterreflektierender Pädagogik

 

Die Teilnehmenden ordneten sich nach Interesse zu, lasen in einem 1. Schritt das jeweilige Kapitel, stellten im Anschluss Verständnisfragen, diskutierten den Inhalt und notierten Verbesserungsvorschläge. Während des Lesens bekamen sie folgende Fokusfragen für die Strukturierung der Diskussion, die sie mit einem jeweiligen Symbol im Text markieren sollten.

FOKUSFRAGEN:

- Das muss drin bleiben!

- Dafür habe ich ein Beispiel!

- Das verstehe ich nicht!

- Damit bin ich nicht einverstanden!

- Diese Inhalte fehlen mir!

 

Nach einer Pause waren die Teilnehmerinnen* eingeladen, ein zweites Mal ein Kapitel auszuwählen und zu diskutieren.

 

Ausstellung der Ergebnisse

 

Zum Abschluss des inhaltlichen Teils wurden die Ergebnisse des Worldcafes „ausgestellt“, Jede* hatte noch einmal die Gelegenheit die Ergebnisse zu lesen und noch weitere Vorschläge zu ergänzen.

 

Empowernder Abschluss

 

Das Netzwerktreffen endete nach intensiver inhaltlicher Arbeit mit Musik, Tanz und Austausch zu aktuellen Themen und Projekten der Mädchen*arbeit in Sachsen.

 

Insgesamt entstand ein Raum für (aktuelle) Diskussionen und Haltungen zur Mädchen*arbeit in Sachsen. Die Teilnehmerinnen* brachten ein großes Interesse an Partizipation und Diskussion der Fachempfehlungen mit. Die Redaktionsgruppe hatte zahlreiche Aufträge, die Kapitel nochmals zu überarbeiten und neu zu diskutieren. An diese Arbeit und den entstandenen Prozess will die Fachstelle anknüpfen.

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