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2008

Projekte

 

  • Fach- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit, -politik und Genderkompetenz

 

  • Projekt zur Implementierung von Gender Mainstreaming im Bereich der überörtlich tätigen freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe (gefördert nach § 11-14; SGB 8), (2005-2008)

 

  • Beteiligung am Modellprojekt zur Implementierung von Gender Mainstreaming in Grundschulen und Klassenstufe 5-7 (beauftragt durch das SBI)


Schwerpunkthemen (Auswahl):

Mädchen und Konflikte in der pädagogischen Arbeit:

Das zweitägige Seminar: „Zickenalarm? Konflikte zwischen Mädchen" fand zum wiederholten Male große Nachfrage. Im Rahmen des Seminares und in vielen anderen Veranstaltungen wurde sichtbar, dass das Thema von gewaltbereiten, verbal und körperlich gewalttätigen Mädchen eine immer größere Rolle in den pädagogischen Begegnungen spielt. Es wurde ein großer Unterstützungsbedarf für die Pädagoginnen sichtbar, denn es wird immer schwierig in diesen konfliktreichen Alltagssituationen zu „überleben" (siehe auch Corax Artikel in der Ausgabe 6/08).



Projekte für Mädchen und junge Frauen:


Die Bildungsfreizeiten und Wochenendseminare zum Thema „Selbstbehauptung, Liebe Sexualität" und zur " beruflichen Orientierung und Lebensplanung von Mädchen"in Kooperation mit der Sächsischen Landjugend fanden großen Anklang. Der Höhepunkt des Engagements für Mädchen waren aber die 2. Mädchenkulturtage vom-10.-12. 10. in Dresden, welche in Kooperation mit dem Förderkreis Mädchen Dresden ausgerichtet wurden.

 


Demokratieförderung: gegen Rechtsextremismus:


Das Jahr 2008 startete mit der Präsentation eines längst überfälligen Produktes, der Broschüre zum Projekt „Mädchen und Frauen für ein tolerantes Sachsen", welches bereits 2007 seinen Abschluss fand. Alle drei Kooperationspartnerinnen des Projektes, der LFR (Herausgeberin der Broschüre), die Sächsische Landjugend und die LAG Mädchen verantworten die Inhalte der Broschüre „Keine Unschuld vom Lande". Sie fasst die wesentlichen Ergebnisse der Aktivitäten, insbesondere die der Forschung, zusammen und gibt Auskunft, warum sich Mädchen und junge Frauen Sachsens in der rechten Szene bewegen und welche Rollen sie in dieser einnehmen. Die Ergebnisse können den geschlechtsbezogenen Blick von PolitikerInnen, politisch agierenden Gesellschaftsmitgliedern und JugendarbeiterInnen auf das Phänomen schärfen sowie erste Ansätze und Empfehlungen für die pädagogische Arbeit mit rechten Mädchen vermitteln. Eingefügte Exkurse ergänzen und vertiefen an entsprechender Stelle vorgenommene Aussagen. Eine der Broschüre beigelegte DVD enthält drei Filmclips gegen Rechts sowie Interviews der Mädchen, die sich im Filmcamp der LAG Mädchen mit dem Thema auseinandersetzten.


Im Laufe des Jahres wurde die LAG mehrfach als Referentin zum Thema eingeladen, so z.B. wirkte die LAG als Kooperationspartnerin zur Fachtagung der AGJF „Zwischen Black Block, Disko und Dirndl - Mädchen und Jungen in der Rechten Szene" am 11.12. 2008 mit.

 


Implementierung von Gender Mainstreaming in die Kinder- und Jugendhilfe


Ein großer Erfolg für die LAG war der Abschluss des Projektes zur Implementierung von Gender Mainstreaming in die Kinder- und Jugendhilfe durch Katrin Schröter-Hüttich. Das Projekt endete mit einer Fachtagung, zu der 90 Teilnehmende erschienen und der Staatssekretär des SMS wie auch das Landesjugendamt die Arbeit und das Thema in hohem Maße würdigten. Die Ergebnisse des Projektes beeindruckten, denn GM konnte tatsächlich nachhaltig in den Piloten des Projektes verankert werden- zu passfähigeren Angeboten für Mädchen und Jungen, zu neuen fachlichen Standards, zu größerer Arbeitszufriedenheit der Kollegen und Kolleginnen. Durch die überzeugende Arbeit der Projektleiterin gelang es der LAG, eine Aufstockung der Personaldecke zu erwirken und Katrin Schröter- Hüttich weiter zu beschäftigen. Der Projektendbericht liegt vor, im nächsten Jahres wird die Arbeitshilfe erscheinen.


Mit den Erfahrungen des Projektes wurde im Team der Fachstelle ein Beratungsmodell zur Herstellung von Genderkompetenz entwickelt (Flyer „Alle im Blick"), welches aufsuchenden Charakter trägt. Die Inhouse- Beratung wird durch ein modulares System beschrieben.

 

 

Fortführung der Länderkoordinierungsstelle Girl's Day gescheitert!


Der Verein wirkte in den letzten 4 Jahren in verschiedener Weise an der Unterstützung der Strukturen für Mädchen und jungen Frauen, damit sie ihre berufliche Zukunft in perspektivreichen Berufen finden und nach Möglichkeit in ihrer Heimat verbleiben können. Das Projekt „Länderkoordinierungsstelle Girl's Day" (gefördert vom Bund 2005-07) bot dafür gute Anknüpfungspunkte, v.a. im Kontakt mit den regionalen Partnern/innen aus Wirtschaft, Jugendhilfe und Schule und insbesondere zu den Arbeitskreisen zum Girl's Day. Auch die Presse war so sensibilisiert, dass eine gute öffentlichwirksame Arbeit hätte gelingen können. Es gelang trotz vielfältiger und zeitbindender Verhandlungen nicht, die Länderkoordinierungsstelle Girl's Day in eine Regelförderung zu überführen, nachdem das vom Bund geförderte Projekt 2007 nach 3 Jahren auslief. Die ESF Regelung des Landes Sachsen förderte- anders als in anderen Bundesländern- keine Koordinierungsstellen. Es wurden andere Wege gesucht, um die Nachhaltigkeit zu sichern. Nach Beratungen im SMS (Leiststelle) und im SMWA (Herr Vogt; verantwortlich für die Woche der offenen Unternehmen) musste das Ansinnen auf Eis gelegt werden, da die Konzipierung und Bearbeitung des Themas Girls Day für die nächsten Jahre von der Leiststelle für Frau und Mann übernommen wurde ( auch wenn dies in der Plenarsitzung von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages anders befürwortet wurde, die LAG weiter an dem Thema dranbleiben sollte.)


Die LAG Mädchen (anfangs auch in Kooperation mit der LAG Jungen) erarbeitete deshalb ein innovatives Konzept, welches geschlechtsbewusste berufliche Orientierung an Schulen über den Girls' Day und den Boys' Day hinaus stützen und Mädchen und jungen intensiv begleiten sollte. Dieses Konzept beinhaltet verschiedene Schnittstellen, v.a. zwischen der Kinder- und Jugendhilfe (SMS) und Schule (SMK) und sollte von einem männlichen und einer weiblichen Fachkraft als mobiles Angebot v.a. für ländliche Räume zur Entfaltung kommen. Erste Schwierigkeiten wurden deutlich, weil ein ministerienübergreifendes Projekt nicht förderbar war. Es werden nur traditionelle Projekte der Berufsorientierung gefördert, wo Jugendliche in Unternehmen gehen. Dennoch suchten wir die Beratung bei der SAB. Die SAB empfahl unserem Verein mit seiner kleinen professionellen Struktur nicht dieses Projekt einzureichen, es übersteige unsere Möglichkeiten. Die erforderlichen Verwaltungs- und Koordinierungsaufgaben werden im Rahmen der ESF-Förderung nicht bezahlt (nur die Honorarleistungen stundenweise). Des Weiteren und die Förderungen immer von einer festen, in der Zahl festgelegten Gruppe ausgehen, die bei einer Begleitung nicht zu gewährleisten ist. Die kleine Struktur der zentralen Koordinierungsstelle, nur bestehend aus nicht einmal 2 VZÄ kann solche Koordinierungsleistungen nicht zusätzlich auffangen.


Zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Erfahrungen aus der Länderstelle Girls Day wurden Gespräche mit dem SMS, Leitstelle für Frau und Mann, geführt. Diese hat die Verantwortung für die Fortsetzung des Girls Day in ihr Aufgabenspektrum aufgenommen. Ohne einbezogen zu werden vergab die Leistelle den Auftrag zur Erarbeitung eines Konzeptes zur Nachhaltigkeit an die von der Leitstelle geförderte Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung. Die LAG bot sich dieser in der Mitwirkung an, wurde 2008/2009 zu vereinzelten Veranstaltungen hinzugezogen.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass es seit Beendigung des Projektes 2007 keine Entwicklung in Sachsen geschlechtsbezogener Berufsorientierung gegeben hat. Wir erhalten vor dem Girls Day immer noch viele Anfragen zur Unterstützung, die wir nicht bedienen können und die auch andererseits (vom SMS, Leitstelle) nicht bedient werden.

 

 

Veröffentlichungen:

 

  • Corax 2/2008: „Berufsorientierung und Lebensplanung für Mädchen und Jungen" von Sabine Grimm

 

  • Corax 3-4/2008: „Meinung und Engagement anerkannt und wertgeschätzt. Ansätze einer inter-intrakulturellen Arbeit in der Arbeit mit Mädchen verschiedener Kulturen" von Simone Kruschwitz

 

  • Corax 6/2008: „Muss das Thema Geschlecht auch in der Elementarpädagogik Berücksichtigung finden?" von Simone Kruschwitz und „Alles Zicke(n) oder was?! Abgrenzungsstrategien von Mädchen als herausforderung für Pädagoginnen" von Sabine Grimm

 

  • Artikel zur Arbeit gegen Rechtsextremismus, für mehr Demokratie im Tagungsreader der AGJF zur Fachveranstaltung am 11.12.2008 von Simone Kruschwitz

 

  • Broschüre „Keine Unschuld vom Lande" (LFR als Hrsg.in)

 

  • „Betrifft Mädchen" 2/2008 (bundesweite Zeitschrift für Mädchenarbeit): „Lesen oder nicht lesen- das ist hier, in den neuen Bundesländern, die Frage" von Simone Kruschwitz
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