Fightgirl Ayse

Dänemark

2007

Regie: Natasha Arthy

 

Die in Dänemark lebende junge Türkin Ayse trainiert für ihr Leben gern Kung Fu. Ihr Wechsel in eine gemischte Trainingsgruppe zieht einige Konsequenzen nach sich: Ihre islamischen Eltern billigen nicht, dass die Tochter gegen Männer kämpft und untersagen das Training. Sie trainiert daraufhin heimlich weiter, versucht ihr Doppelleben vor ihrer Familie zu verheimlichen und provoziert dadurch eine Reihe innerfamiliärer Konflikte: die Verlobung des Bruders wird gelöst, als die Eltern seiner Braut von Ayses Training erfahren; ein türkischer Mann aus ihrer Kung Fu Gruppe billigt ihr Verhalten ebenso nicht und bedroht sie daraufhin, um sie zur Aufgabe zu zwingen. Ayses Schulnoten verschlechtern sich, ihr Trainer erwartet trotzdem Höchstleistungen, der Vater nach dem Abitur ein Medizinstudium. Einzig ihr dänischer Trainingspartner Emil scheint Ayse Hoffnung zu geben, am Ende verliebt sie sich gar in ihn – weitere Konflikte sind vorprogrammiert.


Empfehlung:

Der Film beleuchtet sehr sensibel die Verbindung interkultureller Traditionen, Rollenbilder und pubertärer Probleme. Ayses Geschichte steht für viele junge Mädchen und Frauen, die auf der Suche nach eigener Identität Grenzen erkunden und manchmal mehr als einmal überschreiten müssen. Die junge Frau begibt sich bei ihrer Suche auf den schwierigen Pfad der Balance zwischen ihr angedachten, traditionellen Rollenbildern des Islam mit seinen Erwartungen und Haltungen und der eigenen Suche nach Selbstverwirklichung innerhalb dieses Systems.  

Zur Bearbeitung in gleichgeschlechtlichen Gruppen, auch in Verbindung mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gedacht; Mädchen und Jungen können je nach Entwicklungsstand ab ca. 14 Jahren mit einbezogen werden. Auch zum Einstieg in Themengebiete wie Gewalt unter Frauen und Männern, interkulturelle Sexualität, etc. anzuwenden.