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Kroko

BRD

2003

Regie: Sylke Enders

 

Die 16-jährige Kroko ist Anführerin einer Berliner Straßengang. Die fast nur männlichen Bandenmitglieder erfüllen der geschminkten Blondine beinah jeden Wunsch, weibliche Konkurrenz wird nicht geduldet. Die kleinkriminellen Aktivitäten der Bande (Diebstähle und Überfälle), bei denen sie maßgeblich bestimmt, was getan wird, eskalieren, als Kroko ohne Fahrerlaubnis mit einem fremden Auto einen Radfahrer überfährt und Sozialstunden auferlegt bekommt. In einer WG für Menschen mit Behinderungen wandeln sich nach zäher Eingewöhnungsphase und Konflikten mit den BewohnerInnen und dem Sozialarbeiter schließlich ihre Sichtweisen.


Empfehlung:

Die Figur der Kroko zeichnet sich anfangs durch stark oberflächliches und dominantes Verhalten aus: sie ist sehr auf ihr Äußeres Bedacht, ihre Wortwahl ist aggressiv, dominant und befehlend. Ihr Status innerhalb der Gruppe ist ihr wichtig und wird mit allen Mitteln verteidigt, sei es durch Konfliktlösung durch die männlichen Mitglieder oder direkte, von ihr gegebenen Befehle. Kroko muss, so scheint es, Stärke und Härte beweisen und auf der anderen Seite ihre Weiblichkeit äußerlich demonstrieren, um einerseits begehrenswert und anziehend zu wirken und auf der anderen Seite ihren Status nicht zu verlieren. Die Begegnung mit Menschen mit Behinderungen irritiert sie, passt nicht in ihr Weltbild und stößt bei ihr zu Beginn auf massive Ablehnung. Erst der nähere Kontakt zu einem der WG-Bewohner verdeutlicht ihr, dass Mensch-Sein auch in anderen Dimensionen jenseits von Aussehen, Status und Dominanz ablaufen kann. Sie bezieht Partei für die von ihr zu Betreuenden gegenüber der Gang, verliert ihren Status, ihre Position und sieht sich mit der Situation konfrontiert, neue Perspektiven und Zukunftsideen außerhalb der Clique zu finden.

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