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Vier Minuten

Deutschland

2006

Regie: Chris Kraus

 

4 Minuten schildert die Schicksale zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können: Traude, einstige Krankenschwester unter NS-Regime, ist Klavierlehrerin im Frauengefängnis. Jenny wurde wegen Mordes inhaftiert und wird von Traude bald als sehr begabt eingestuft und gefördert. Jennys Einstieg ins Frauengefängnis ist jedoch nicht leicht: für den Selbstmord ihrer Zimmergenossin wird sie von den übrigen Gefangenen drangsaliert. Einer der Wärter, der ebenfalls von Traude unterrichtet wird, neidet Jenny das Talent und die Aufmerksamkeit, die seine Lehrerin nun ihrem neuen Schützling widmet, und lässt seinen Frust fortan an der jungen Frau aus. Traude hingegen muss sich mit ihrer NS-Vergangenheit auseinandersetzen, in der sie mit ansehen musste, wie ihre damalige Lebensgefährtin von den Nazis im Luftschutzbunker erhängt wurde. Erst allmählich nähern sich die beiden Frauen einander an, teilen ihre Lebensgeschichten, finden den gemeinsamen Zugang über die Musik zueinander. Traude verhilft Jenny am Ende sogar zur Flucht, damit sie an einem Klavierwettbewerb teilnehmen kann.

 

Empfehlung:

Eine ungewöhnliche, einzigartige Komposition aus Gewalt, Schicksal und Kunst. Traudes und Jennys Beispiele stehen sinnbildlich für unterschiedliche Frauenbilder, die sich doch durch das gemeinsame Medium Musik gezielt miteinander verbinden lassen. Beiläufig werden Themen wie Schwangerschaft, Kindsmissbrauch und Homosexualität im Naziregime angeschnitten, die jedoch alle vor der Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit der beiden Hauptdarstellerinnen zurücktreten. Gut gedacht als tiefgründiger Einstieg zu Themen Gewalt unter Frauen, Aggressivität, intergenerationale Konflikte, etc. aufzugreifen.

 

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