Fachtag gegen geschlechtsspezifische Gewalt

12.06.2025 von 09:45 – 16:00 Uhr

Wir veranstalten am 12.06.25 im Subbotnik in Chemnitz einen Fachtag gegen geschlechtsspezifische Gewalt - mit feministischen Perspektiven auf Gewaltschutz für Kinder und Jugendliche.

Anmeldung ab sofort möglich unter diesem Link: eveeno.com/230372243

Teilnahmegebühr: 40 Euro (30 Euro ermäßigt) inklusive Verpflegung (vegan).

Programm

09:15 - 09:45 Anmeldung

09:45 - 10:00 Begrüßung durch Susann Rüthrich (Kinder- & Jugendbeauftragte des Freistaats Sachsen)

10:00 - 10:45 Inputvortrag I: Rafia Shahnaz
Hinschauen, benennen, handeln: Intersektionale Zugänge zu geschlechtsspezifischer Gewalt

In diesem einführenden Vortrag werden grundlegende Begrifflichkeiten geschlechtsspezifischer Gewalt geklärt und ihre gesellschaftlichen Ursachen thematisiert. Dabei werden unterschiedliche Gewaltformen – wie sexualisierte, psychische, häusliche und digitale Gewalt - aus feministischen und intersektionalen Perspektiven in den Blick genommen. Es wird aufgezeigt, wie sich verschiedene Diskriminierungsformen überschneiden und geschlechts-spezifische Gewalt verstärken können. Eine besondere Berücksichtigung erfährt in diesem Vortrag der pädagogische Kontext mit Kindern und Jugendlichen und neben Ursachen und Auswirkungen werden auch Präventions- und Interventionsmöglichkeiten thematisiert.

10:45 - 11:00 Pause

11:00 - 11:45 Inputvortrag II: Felicia Ewert
Digitalisierung geschlechtsbezogener Gewalt

Queerfeindlichkeit und starre Geschlechterbilder betreffen uns alle, auch wenn wir es nicht wahrnehmen (wollen). Wir alle bewegen uns in Zwängen, Normen und dem Druck Geschlechter-rollen zu erfüllen. Diesen Druck üben wir ebenso auf andere Menschen aus. Darüber aufzuklären bringt Menschen in oftmals bedrohliche Situationen. Beleidigungen, Gewaltandrohungen und Doxxing sind Mittel, die der Einschüchterung dienen sollen. Menschen sollen sich unsicher fühlen. Im Vortrag geht es um die Fragen, was das alles mit uns zu tun hat und was *wir alle* tun sollten.

11:45 - 12:00 Panel I: Vorstellung der Workshops

12:00 - 13:00 Mittagspause (Mittagessen vor Ort inklusive)

13:00 - 14:30 Workshop-Phase (Auswahl aus 3 Angeboten)

Workshop 1: Shukura - Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Vor sexualisierter Gewalt schützen! Schutzkonzepte und institutionelle Verantwortung

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in kein privates Problem – sie ist politisch und gehört in die Mitte der öffentlichen Aufmerksamkeit. Neben Sensibilisierung Erwachsener und Stärkung der Heranwachsenden, ist es unabdingbar, dass sich auch Institutionen mit ihrem Schutzauftrag befassen. Der Workshop gibt Einblicke in ein spezifisches Gewaltphänomen und nimmt Bezug auf die institutionelle Verantwortung überall da, wo Kinder und Erwachsenen gemeinsam leben, lernen und aufwachsen. Er soll die Notwendigkeit von institutionellem Schutz verdeutlichen und Fachkräfte ermutigen, sich mit der Erstellung eines Schutzkonzeptes für ihre Einrichtung auseinanderzusetzen.

Workshop 2: Fachstelle Häusliche Gewalt der LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e.V.
Hinschauen, verstehen, handeln: Häusliche Gewalt und Kinder und Jugendliche im Fokus

Im Mittelpunkt des Workshops stehen rechtliche und praktische Aspekte rund um den Gewaltschutz sowie die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf junge Menschen. Es gibt einen fachlichen Input zu gesetzlichen Grundlagen und dem Hilfenetz im Gewaltschutz in Sachsen. Ein besonderer Fokus liegt auf den oft übersehenen psychosozialen und körperlichen Folgen häuslicher Gewalt für Kinder und Jugendliche. Zudem wird der Umgang mit gängigen Mythen und gesellschaftlichen, juristischen sowie politischen Herausforderungen thematisiert – darunter auch das sogenannte "PAS-Syndrom" (Parental Alienation Syndrome), das leider immer noch als Argumentationsmuster in einigen familienrechtlichen Auseinandersetzungen auftritt. Der Workshop bietet Raum für Austausch, Fragen und gemeinsame Reflexion – mit dem Ziel, mehr Handlungssicherheit im Umgang mit betroffenen Kindern und Familien zu bekommen.

Workshop 3: Dresdner Interventions- und Koordinierungsstelle (D.I.K.)
Teen Dating Violence - (digitale) Gewalt in der ersten Liebesbeziehung

Auch Jugendliche können in ihren ersten Liebesbeziehungen von Partnerschaftsgewalt betroffen sein.

Wir sprechen dann von Teen Dating Violence (TDV). In unserem Workshop vermitteln wir Basiswissen, um das Thema TDV besser zu verstehen. Wir erörtern, wo Gewalt in der ersten Liebe oder beim Dating beginnen kann und welche Warnsignale es geben kann.

Ein besonderer Fokus liegt auf den verschiedenen Formen von Gewalt, insbesondere im digitalen Raum. Zudem klären wir, wer Unterstützung bieten kann und welche Maßnahmen die betroffenen Jugendlichen selbst ergreifen können. Ziel ist es, Fachpersonen zu befähigen, Betroffene besser zu unterstützen.

14:30 - 15:00 Kaffeepause

15:00 - 15:45 Panel II: Präsentation der Ergebnisse und Diskussion

15:45 - 16:00 Abschluss

Wir behalten uns vor, Personen von der Veranstaltung auszuschließen, die sich diskriminierend, menschenverachtend oder in einer anderen Weise grenzverletzend äußern oder verhalten.