Statement zu den geplanten Kürzungen in Dresden
Stellungnahme zur Kürzungssituation in Dresden
Die geplanten Kürzungen für den Haushalt 2025/2026 der Stadt Dresden werden die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe, Kultur, Migration/Integration, Soziales und Gesundheitsförderung massiv einschränken. Die sogenannten "Blauen Briefe", die kürzlich an viele Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Dresden verschickt wurden, haben in der gesamten Fachlandschaft der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der mobilen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit zu großer Verunsicherung und Besorgnis geführt. Die Fördermittel sollen um 8,7 Millionen Euro, also ein Drittel des Gesamtbudgets, gekürzt werden. Diese Schreiben signalisieren erhebliche Kürzungen und drohende Streichungen, die die Arbeit der Träger massiv beeinträchtigen können.
Die geplanten Kürzungen bergen aus unserer Sicht eine gravierende Gefahr für die Zukunft junger Menschen. Die Kinder- und Jugendhilfe Dresden leistet essenzielle Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien in herausfordernden Lebenssituationen. Einsparungen in diesem Bereich wären besonders fatal, da sie gerade dort ansetzen, wo präventive Maßnahmen am dringendsten gebraucht werden. Solche Einschnitte würden langfristig Angebote schwächen, die entscheidend zur Förderung von Resilienz, sozialen Kompetenzen und positiven Zukunftsperspektiven beitragen.
Auswirkungen auf die Mädchen*arbeit in Dresden
Die angekündigten finanziellen Einschnitte gefährden unmittelbar die Existenz zentraler Angebote wie der Fach- und Koordinierungsstelle für Arbeit mit Mädchen* und junge Frauen* sowie das Projekt zur Gesundheitsförderung und Gewaltprävention Mädchenprojekt Maxi und das Projekt Mütter*gesundheit von MEDEA e.V.. Diese Einrichtungen sind seit Jahren hochgradig wirksam und stadtweit etabliert. Sie stellen wichtige Ankerpunkte dar, die gezielt Präventionsarbeit gegen Gewalt, Diskriminierung und Benachteiligung leisten. Zugleich unterstützen sie durch Fortbildungen und Beratungen die Professionalisierung von Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe. Die geplanten Kürzungen würden nicht nur die Anzahl der Beratungs- und Unterstützungsangebote massiv einschränken, sondern auch die nachhaltige Wirkung der Mädchenarbeit in Dresden erheblich beeinträchtigen. Insbesondere die für den Aufbau von Vertrauen und langfristige Erfolge entscheidende Kontinuität wäre gefährdet. Damit verlieren die betroffenen Fachkräfte die Grundlage für verlässliche Planungen, und Mädchen* und junge Frauen* verlieren essenzielle Anlaufstellen und Räume, in denen sie Schutz, Förderung und Perspektiven finden.
Die Folgen wären weitreichend: eine Schwächung präventiver Ansätze, die Zunahme von Ungleichheiten und eine erhebliche Belastung der Hilfesysteme, die diese Verluste auffangen müssten.
Solidarität jetzt!
Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit allen betroffenen Trägern, Einrichtungen und Fachkräften, die sich mit großem Engagement für das Wohl junger Menschen in Dresden einsetzen. Die Fachstelle Mädchenarbeit und Genderkompetenz fordert daher mit Nachdruck eine langfristige Sicherung der finanziellen Mittel für die Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Ohne diese Absicherung wird die Qualität und Kontinuität der Arbeit für Kinder- und Jugendliche, insbesondere Mädchen* und junge Frauen* in Dresden, unweigerlich leiden. „Blaue Briefe" dürfen nicht das letzte Wort sein. Stattdessen ist eine nachhaltige Förderung notwendig, um jungen Menschen Perspektiven und verlässlichen Schutz zu bieten.
Wir rufen dazu auf, sich der E-Petition des Bündnisses gegen Kürzungen Dresden anzuschließen.
Folgen Sie auch dem Protestaufruf des Bündnisses gegen Kürzungen in Dresden am 21.11.24, 15 Uhr vor dem Rathaus Dresden! Wir wollen gemeinsam ein lautstarkes Zeichen setzen.
Das Bündnis gegen Kürzungen ist ein Zusammenschluss von mehreren Initiativen, Gruppen, Einrichtungen, Vereinen und Einzelpersonen, die sich gemeinsam stark gegen die Kürzungspläne der Stadt Dresden machen.
Solidarische Grüße!
Fachstelle Mädchenarbeit und Genderkompetenz
Unterstützt von SISTERS*Projekt und TIN*- Fachstelle
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