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"Saure Gurke" geht diesmal an die "Tagesschau"

23. 01. 2013

Auch in diesem Jahr wurde beim Herbsttreffen der Medienfrauen von ARD, ZDF und ORF wieder die "Saure Gurke" verliehen, mit der seit 1980 ein aus Sicht der Teilnehmerinnen besonders frauenfeindlicher, von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt produzierter Fernsehbeitrag ausgezeichnet wird. Preisträger diesmal: Die "Tagesschau" für einen Beitrag über die neue französische Regierung von Autor Michael Strempel in der 20-Uhr-Ausgabe vom 16. Mai.
Zur Begründung heißt es: "Kurz und prägnant informiert uns der Beitrag über die Köpfe im neuen französischen Kabinett. Er verzichtet darauf, die Zuschauerinnen und Zuschauer mit unnötigen Fakten zu belasten: So erspart uns der Autor die Nebensächlichkeit, dass Frauen zum ersten Mal die Hälfte des Kabinetts in Paris ausmachen. Das Publikum der Hauptnachrichtensendung im Ersten bleibt mit dem vertrauten und beruhigenden Gefühl zurück, dass der Nachbar
von der angekündigten (Geschlechter-)Revolution offensichtlich verschont geblieben ist."
Durchgesetzt hat sich die "Tagesschau" damit auch knapp gegen den "Tatort: Ein neues Leben" des Bayerischen Rundfunks, der Ende Oktober im Ersten zu sehen war. Er gehe leer aus, "auch wenn er uns eindringlich vorführt, wie lesbische Frauen nun mal sind: abgebrüht, knallhart, männermordend", so die Medienfrauen.
Unterdessen forderten die Medienfrauen erneut die Einführung einer Frauenquote von 50 Prozent "auf allen Ebenen sowie in allen Räten und Gremien". In der Abschlusserklärung resümieren sie: "In den Entscheidungspositionen sieht die Lage so aus: Es gibt drei Intendantinnen, das sind 25 Prozent, immerhin! Manche Anstalten weisen aber selbst in der zweiten Führungsebene keine einzige Frau aus. Freiwillige Vereinbarungen haben es bislang nicht geschafft, die Gleichstellung auf allen Ebenen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland und in Österreich flächendeckend zu verwirklichen." Stattdessen werde mancherorts gar gezielt Männerförderung betrieben. Man fordere eine "gezielte Frauenförderung als Führungsgrundsatz und als Bestandteil der Personalentwicklung und der Unternehmenskultur".

 
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